Birkland - Sein Traum: Einmal mit dem Motorsport viel Geld verdienen. Lasse Weis aus Birkland schickt sich an, das Vorhaben zu verwirklichen. Der 16-Jährige dreht inzwischen bei zwei Serien im Rennkart seine schnellen Runden und nimmt sich auch für die nächste Saison viel vor.
Einmal in die Fußstapfen von Sebastian Vettel oder Michael Schumacher zu treten, das ist die Zukunftsvision von Lasse Weis. Beide haben schließlich auch bei Kartrennen angefangen und es weit gebracht. Der 16-Jährige aus Birkland fährt seit zwei Jahren Rennkarts und hat inzwischen auch schon ein paar nette Erfolge vorzuweisen. Mit seinem 35 PS starken Rennkart, das immerhin Spitzengeschwindigkeiten von 170 km/h schafft, fuhr er zuletzt die Serien Süddeutsche ADAC Kart-Cup (SAKC), die vom italienischen Motoren-Hersteller IAME ausgeschrieben wird, und die ADAC Kart-Masters mit.
„Am Anfang ist es gut gelaufen“, strahlt Lasse Weis und verweist beim SAKC zum Auftakt in Bopfingen auf die Plätze zwei und sechs, die ihm den dritten Platz einbrachten. „Danach hat es bei der Qualifikation aber Probleme mit der Abstimmung gegeben, und ich musste mich im Kreis der 34 Starter weiter hinten einreihen“, erzählt der 16-Jährige vom nächten Einsatz. Das Rennkart hat der junge Rennfahrer selbst eingestellt, und schließlich fuhr er noch bis auf Platz sechs nach vorne.
Beim ersten Einsatz zu den ADAC Kart-Masters in Oschersleben ist es aber nicht so gut gelaufen. „Die Strecke war mir noch fremd, und ich bin vom 25. Startplatz aus später noch abgeschossen worden“, bedauert der Birkländer, der beim nächsten Einsatz in Ampfing zunächst seine Klasse bewies. Die drittbeste Zeit fuhr er im Training. „Doch dann ist die Kette gerissen, und es war vorbei“, sprach er die Tücken des Motorsports an.
Danach machte Lasse Weis erst einmal eine Pause und kümmerte sich um sein Rennkart. Als Auszubildender zum Mechatroniker im zweiten Lehrjahr bei Mercedes Resch in Peiting fällt ihm das nicht schwer, er hat auch das technische Verständnis für alles, was mit Motoren und Fahrzeugen zu tun hat.
In Wackersdorf startete er wieder beim abschließenden Lauf, belegte beim Quali Platz zwölf und wurde auch bei den Läufen zur deutschen Meisterschaft Zwölfter, obwohl er nicht alle Einsätze mitgefahren ist.
Lasse Weis versteht es, ein Fahrzeug zu bewegen, er hat Talent, wie ihm auch von seinen Trainern bestätigt wird. Mit zehn Jahren, nachdem er auch seine Eltern Sabine Weis und Andreas Lau nach anfänglichem Sträuben überzeugen konnte, dass Motorsport nicht so teuer und gefährlich ist, wie er manchmal hingestellt wird, startete der Birkländer bei den Kartslaloms im Zugspitzkreis. „Es hat schon einige Zeit gedauert, bis ich meine Eltern überredet hatte, dass ich endlich fahren durfte“, so der 16-Jährige, der auch seinen damaligen Trainer bei seinem ersten Kontakt mit dem Fahrzeug begeisterte.
„Der hat gleich gesehen, dass ich Talent habe“, freute sich Weis über den Zuspruch. Damals fuhr er für den MC Weilheim, zwei Jahre später wechselte er zum MSC Dießen. „Weil sich das Training dort besser mit dem Fußball vereinbaren ließ“, nannte der Rennfahrer seine zweite sportliche Leidenschaft.
Behende steuerte Lasse Weis das Kart durch die engen Pylonen-Parcours und wurde 2009 und 2011 in seinen Klassen Zugspitzmeister, und dazwischen Vizemeister. 2009 belegte er bei der südbayerischen Meisterschaft den dritten Platz und qualifizierte sich für den Endlauf zur deutschen Meisterschaft. „Da ist es aber nicht so gut gelaufen“, gesteht der Birkländer. Später hatte er noch einen Einsatz mit dem Dießener Team und hat den Mannschaftsvergleich gewonnen.
Beim Bundesendlauf, der gleichzeitig die deutsche Meisterschaft ist, startete Lasse Weis auch im Rennkart. Aber bei der Qualifikation ist ihm auf Platz fünf liegend die Kette gerissen, so dass er von hinten starten musste. Dass er noch auf den fünften Platz nach vorne fuhr, spricht für den Birkländer. „Das war 2012 mein bestes Ergebnis“, freut er sich.
Inzwischen ist die neue Saison angelaufen. Die Meldungen sind längst rausgegangen. Beide Serien will Lasse Weis wieder fahren, und etwas besser abschneiden. Jetzt, wo er auch mehr Erfahrung hat. Los geht es mit dem ersten Einsatz im April, bis dahin will er zwei- oder dreimal im Monat trainieren. Das kostet freilich viel Geld, und der Papa muss immer wieder einspringen. „Der ist überall dabei und hilft mir“, weiß er das zu schätzen. Vielleicht findet sich auch ein Sponsor, der den jungen Rennfahrer unterstützt. „Das würde mich natürlich sehr freuen“, so der sympathische Kart-Spezialist, der von der Technik bis zum Renneinsatz als Einzelkämpfer auftritt.